Der Aufbau des Clickers / Markerwortes

Aufbau des Clickers / Markerwortes

Der Clicker oder auch das Markerwort soll ein bestimmtes Verhalten makieren. Der Clicker oder das Markerwort dient dafür das Verhalten in einem präzisen Moment zu markieren (punktgenau). Es soll dem Hund sagen, dass er gerade alles richtig macht und für ihn eine Belohnung bringt. Der Click/Marker ist das Versprechen auf eine Belohnung. Der Clicker/Marker ist ein sekundärer Verstärker, gefolgt vom primären Verstärker (Belohnung)

Das Markerwort sollte sehr kurz prägnant sein und im täglichen Sprachgebrauch nicht vorkommen. Meine Teilnehmer haben sich z.B. folgende Worte ausgedacht: , Tipp, Klick, Top und Jep. Es können ggf. auch Lobworte wie „Prima“, „Super“ oder ähnliches verwendet werden. Diese dürfen dann aber nur noch im Zusammenhang als Markersignal verwendet werden und nicht mehr als normales verbales Lob.

Wenn dein Hund leicht erschrickt, kannst du den Clicker anfangs dämpfen, indem du ihn in den Ärmel ziehst, in der Tasche clickst oder zunächst einen Kugelschreiber verwendest.

Ehe man den Clicker im Training benutzen kann, muss man ihn konditionieren – der Hund muss das an sich nichtssagende Geräusch ja mit „Belohnung kommt!“ verknüpfen können. Dazu braucht man viele feine kleine Leckerlis, am besten auf einem Tellerchen, damit man schnell drankommt. Zu Hause in ruhiger Umgebung beginnen.

Grundsätzlich: Erst clicken, dann nach dem Leckerchen greifen!

1. Einheit: Aller Anfang ist leicht

Zu Hause, der Hund ist bei dir, du clickst und gibst sofort danach ein Leckerchen, etwa 5x hintereinander.

Der Hund muss dafür überhaupt nichts „tun“, wir wollen nur das Geräusch

verknüpfen. Es ist egal, ob er sitzt, steht, liegt … Du kannst das Leckerchen direkt geben oder auf den Boden fallen lassen. Nach einer kurzen Pause wieder ca. 5x Click-Leckerchen, Click-Leckerchen etc. Nach drei Durchgängen mit ca. 5x C&B (Click & Belohnung) ist diese Einheit zu Ende.

2. Einheit: Position variieren

Später fängst du wieder genau so am selben Ort an, aber in dieser Einheit variierst du deine Position – du sitzt, stehst auf, drehst dich seitwärts … und dabei C&B. Im nächsten Durchgang gehst du ein paar Schritte auf und ab, setzt dich wieder, dabei C&B. Im 3. Durchgang gibst du das Leckerchen mal direkt, mal wirfst du es ein Stückchen weit. Der Hund muss immer noch rein gar nichts tun außer das Leckerchen nehmen!

Nach dieser Einheit kannst du testen, ob dein Hund das Geräusch schon richtig verknüpft hat. Clicke, wenn er gerade nicht hinschaut oder mit etwas anderem beschäftigt ist. Kommt er sofort angelaufen, um sich sein Leckerchen zu holen (das er natürlich bekommt!), kannst du mit den nächsten Schritten weitermachen.

3. Einheit: Belohnung variieren

Wir wollen später möglichst vielfältige Verstärker nutzen, deshalb führen wir sie schon früh ein. Wenn der Hund ausschließlich Futter mit dem Markersignal verbindet, kann es sein, dass er später von allem anderen enttäuscht wäre!

Wieder an demselben Ort wie bisher gibt es jetzt nach dem Click mal ein Leckerchen (direkt, kullernd, fliegend …), mal begeistertes Lob, ein kurzes Spiel mit dir, ein Spieli fliegt, oder es gibt sonst irgendetwas, was er sehr mag. Die Belohnung sollte es nicht immer direkt bei dir geben, Leckerchen etc. auch mal hinter den Hund werfen. 3 Durchgänge zu je 5x C&B.

Achte darauf, ob dein Hund allzu sehr in Aufregung gerät. Wenn das der Fall ist, mach die Durchgänge noch kürzer (3x C&B, eine Minute Pause) und die Belohnung nicht ganz so hochwertig – Trockenfutter statt Schinken, ruhiges Lob statt JUBEEEL … Ist die Belohnung ein Leckerchen oder Spielzeug, erst nach dem Click danach greifen!

4. Einheit: Ort variieren

Die nächsten Durchgänge finden an verschiedenen Orten im Haus / in der Wohnung statt. Wieder – sitzen, gehen, stehen … die so genannte „Generalisierung“ eines Signals. Wohnzimmer, Flur, Küche, an der Haustür, im Garten etc.

Der Hund muss für C&B immer noch nichts tun außer seine Belohnung nehmen!

5. Einheit: Orte mit hoher Ablenkung

Die folgenden Durchgänge machst du an Orten mit hoher Ablenkung – im Park an der Hundewiese, an der Straße … wenn dein Hund keine Angst vor Menschen oder fremden Hunden hat, such dir ruhig sehr belebte Orte aus! Achte darauf, dass du nicht immer in derselben Position clickst, das schleicht sich schnell ein – frontal vor dem Hund stehend … Weiterhin deine Position zum Hund variieren!

Nimm den Clicker und eine Tüte Leckerli einfach mit auf den Spaziergang, und vergiss nicht: Erst nach dem Click in die Tasche greifen!

Wenn du jeden Tag nur ca. 3mal 2-3 Minuten geübt hast, ist innerhalb von max. 5 Tagen das Markersignal sehr gut konditioniert. Natürlich kannst du das auch schneller machen, aber „nur ned hudeln“ – diese Grundlage sollte sehr gut sein.

Achtung:

Ein Markerwort ist KEIN Lob!

Ein Marker markiert ein bestimmtes Verhalten – in einem präzisen Moment. Er ist ein „sekundärer Verstärker“, das heißt, er kündigt (zuverlässig – auf Click/Markerwort folgt immer eine Belohnung!) den „primären Verstärker“, die eigentliche Belohnung, an und das mit der Info, wofür genau es die jetzt gibt.

Lob ist ein primärer Verstärker, also eine „Belohnung“ – WENN der Hund es

toll findet und ihm Lob wichtig ist. Das heißt, wenn dein Markerwort zB Click ist und du willst deinen Hund für „Sitz“ belohnen:

Hundepo berührt den Boden, in dem Moment sagst du „Click“ und belohnst ihn dann mit einem Leckerchen, einem Lob (JUBEEEEEL) oder indem du die Leine abmachst und ihn laufen lässt.

© Katharina Volk

Tipp zum Thema:
Monika Gutmann „Clickertraining – andere Wege in der Kommunikation mit dem Hund“, Cadmos Verlag

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